Sägewerk & Zimmerei
Das Herzstück unserer Ausstellung ist das Sägegatter aus dem Jahr 1949. Siehe hierzu auch den Lehrfilm weiter unten. Die Sägeblätter sind einzeln aufgehängt und verstellbar. So kann die gewünschte Schnittbreite für Balken und Bretter eingestellt werden.
Das Gatter ist die wichtigste Maschine in einem Sägewerk. Unser Gatter wurde 1949 von der Firma Linck erbaut. Vor dem großen Tor ist der Holzlagerplatz. Mit dem Gatterwagen, der auf Gleisen fährt und mit Hilfe einer Krananlage werden die Holzstämme vor dem Gatter positioniert. Durch fest montierte Sägeblätter (variable Schnittbreiteneinstellung), deren Sägezähne nur in eine Richtung sägen, wird aus dem Holzstamm ein Balken oder mehrere Bretter.
Im so genannten Leerlauf der Sägeblätter (in der Aufwärtsbewegung) wird dann das Holz transportiert (Vorschub). Die gesägten Produkte werden nach dem Gatter über einen Rollengang transportiert. Von dort können sie mit Loren über die Gleise weiter transportiert werden.
Sägewerk u. Zimmerei (Lehrfilm)
In ihrer Reihe "Hochschule unterwegs" hat ein Filmteam der Technische Hochschule Mittelhessen Im Sommer 2020 eine komplette Führung von Herrn Prof. Holger Rohn (THM) durch den stellvertr. Museumleiter, Herrn Prof. Eberhard Seidel" festgehalten. Die beiden Ausschnitte "Einführung" und "Sägewerk u. Zimmerei" vermitteln Ihnen in verständlicher Form interessante und aufschlussreiche Details zum Museum insgesamt und zum Thema "Holzbearbeitung im Zimmereihandwerk". Viel Spaß beim Anschauen.
Audioguide (Bitte grüne Schaltfläche anklicken)
30 Sägegatter
Zahlreiche Arbeitsgeräte zeigen Zimmerhandwerk und Tischlerei damals und heute: Ständerbauweise, Zapfenverbindungen, Fachwerkwand, Verkämmungen, Verschalungen und vieles mehr.
Zur Weiterverarbeitung der Holzprodukte (sieh hierzu auch den Lehrfilm) bietet der Zimmereibereich Ihnen zahlreiche, noch funktionierende Maschinen, aus versch. Epochen, beispielsweise Tischkreissägen, Tischbandsäge, Dickenhobelmaschine und natürlich, denn ohne die ginge es gar nicht, die Schärfmaschine und Schränkmaschine für die Gattersägen.
In der Zimmerei schauen Sie im Hintergrund auf unsere Fachwerkwand in der Ständerbauweise. Verschiedenen Beplankungen können Sie sich dort anschauen. Diese dienen zur Aussteifung, sind Windschutz, Wetterschutz … und im Hohlraum lässt sich hervorragend das Dämmmaterial unterbringen.
Die Fachwerkbauweise ist schon aus der Zeit 1200 n. Chr. bekannt und hatte seine Blütezeit zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert. Erst nach 1800 wurden durch den Einfluss der südländischen Kulturen vermehrt Steinhäuser errichtet. In Fachwerkbauweise wurden neben Wohngebäuden, auch repräsentative Gebäude, wie z.B. Rathäuser und Kirchen, gebaut.
In der heutigen Zeit erfuhr die Holzbauweise wieder Aufschwung durch den Einsatz moderner Fertigungsverfahren (Holzrippenbau, Holzrahmenbau bzw. Holztafelbau). In der neuen Bauweise sind die Hölzer in Proportion, Querschnitt und Anordnung statisch optimiert und nicht mehr durch klassische Holzverbindungen zusammengefügt. Die „neuen“ Plattenwerkstoffe bieten viele Vorteile: Günstige Herstellung, kurze Bauzeiten (Trocknung), hervorragende Wärmedämmung, geringe Wanddicken. Aber noch immer üben Zapfenverbindung eine starke Anziehung aus. Testen Sie selber an unseren Modellen, wie fest der Zusammenhalt ist oder versuchen Sie diese selber zusammenzustecken, z.B. am geraden und schrägen Hakenblatt.
Audioguide: Weitere Infos zu "Sagewerk & Zimmerei" (Bitte grüne Schaltflächen anklicken)
31 Holzbearbeitungsmasch.
32 Fachwerkwand
33 Zimmergewerbe
Alle Fotos auf dieser Seite: HTM
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